Nicht nur in der katholischen Kirche gibt es einen Mangel an Geistlichen. Auch die evangelische Kirche hat es im Moment nicht leicht. In der Kulmregion sind derzeit nicht alle Stellen besetzt. Im Herbst kommen weitere Vakanzen hinzu. Aufgrund zurückgehender Mitgliederzahlen wird sich die Struktur der Kirchengemeinden, wie man sie bisher kannte, ändern. Diese Umstrukturierung unter dem Motto „Profil und Konzentration“ (PuK) kommt in ganz Bayern auf die Protestanten zu. In der Kulmregion ist sie schon jetzt Fakt.

Aufgrund der vakanten Pfarrstelle in Wirbenz wurde die Verwaltung der beiden Nachbargemeinden Neustadt am Kulm und Wirbenz zusammengeschlossen. Seit Januar 2022 erledigt das gemeinsame Pfarrbüro in Neustadt am Kulm die Amtsgeschäfte. Bei einer gemeinsamen Klausurtagung der Kirchenvorstände aus Wirbenz und Neustadt am Kulm wurde überlegt, an welchen stellen man noch zusammen arbeiten könnte. Beispielsweise soll nun ein gemeinsamer Gemeindebrief folgen.

Der Pfarrermangel drückt sich auch in einem neuen Gottesdienstkonzept aus. Im Gemeindebrief finden die Gläubigen nun die Gottesdienstangebote aus den drei Gemeinden Neustadt am Kulm/Frankenberg/Trabitz, Wirbenz/Kemnath/Immenreuth und aus Speichersdorf. Dies bietet den Gemeindegliedern mehr Flexibilität bei den Gottesdienstzeiten und bildet bei den Pfarrern Reserven für ihre weiteren vielfältigen Aufgaben.

Durch die enge Zusammenarbeit der Kirchengemeinden Neustadt am Kulm und Wirbenz können gute Ideen aus den einzelnen Gemeinden übernommen und Bewährtes leichter weiterentwickelt werden. Überlegungen gab es auch dazu, wie die Pfarrer entlastet werden können. Schließlich sollten sie sich neben Formalismen und Bürokratie um Gottesdienste kümmern sowie wieder mehr Zeit für seelsorgerliche Aufgaben und das soziale Angebot in der Gemeinde haben. „Wir wollen, dass unsere Pfarrer gesund bleiben und genug Kraft für ihre Aufgaben behalten.“ Dieser Wunsch war immer wieder zu hören. Ausschüsse für verschiedene Themen sollen die Vorschläge weiter bearbeiten.