Im Gottesdienst beginnt man meist
mit „Vater, Sohn und Heil’ger Geist“.
Wir kommen nicht zum Spaß zusammen,
versammeln uns in seinen Namen.
Dreifaltig, - so kommt Gott daher.
Unser Gott, er bietet mehr,
als immer nur die eine Sicht.
Siehst ihn in ständig neuem Licht,
So riesengroß und auch so weit
ist Gott für uns in Ewigkeit:
Gott-Vater hat die Welt gemacht,
Vergebung hat der Sohn gebracht,
und Mut und Feuer, wie du weißt
bringt zu uns Gottes Heil’ger Geist.
Und staunend denke ich dabei,
dass „aller guten Dinge drei.

Der guten Dinge, sie sind drei. -
Dazu sag ich jetzt vielerlei,
geh‘ dieser Rede auf den Grund,
beleuchte die Entstehung und
werde mir dann auch erlauben,
die Bedeutung für den Glauben
jetzt vor euch hervorzuheben.
Den Überblick, den soll‘s heut geben.
Vollkommenheit gibt nicht die Zwei,
der guten Dinge, sie sind drei.

Wo kommt denn dieser Spruch nun her?
Die meisten wissen es nicht mehr.
In früher Zeit, wenn die Germanen
zum Zweck des Rechts zusammenkamen,
dann nannten sie es damals „Thing“.
Viel später wurde draus das „Ding“.
Dreimal im Jahr hielt man Gericht,
mehr gab es bei Germanen nicht.
Drei Chancen hatte jeder Mann,
dass er sein Recht bekommen kann.
Von den „Thingen“ gab’s nur drei,
und dann war deine Chance vorbei.
Das Recht, es hatte eine Zahl:
Dreimal stand’s für dich zur Wahl.
Dreimal kannst du etwas tun
für das Gute, darfst nicht ruh’n.
So kommt aus der Juristerei,
dass „aller guten Dinge drei“.

Doch gilt das auch für Religion.
Ich sagte es euch anfangs schon.
Drei Chancen gibt dir Gott, nicht schlecht,
dass du vor ihm wirst ganz gerecht.
Mir fällt da ein, so auf die Schnelle
eine kleine Bibelstelle,
wo‘s ein Pharisäer wagt
und Jesus etwas Wicht’ges fragt.
Er bittet Jesus auszuloten,
welches denn von den Geboten
absolut das Größte sei.
Und Jesus sagt: „Es gibt da drei
Gebote, die dein Leben heilen.“
Dann fängt er an, sie einzuteilen:
Den einen Gott, den sollst du lieben.
Da gibt es gar nichts aufzuschieben.
Ja, öffne ihm dein ganzes Herz.
Dann geht es für dich himmelwärts.
Das zweite, was zu sagen bliebe
Ist das Gebot der Nächstenliebe:
Die Gottesliebe, die soll wandern
von dir selbst hin zu den andern.
Doch dabei ist es angemessen,
nicht Regel „drei“ ganz zu vergessen:
weil richtig nur der lieben kann,
der sich auch selbst nimmt wirklich an.
Sich selber muss man mögen, klar,
dann wird auch Nächstenliebe wahr.
Von Gott kommt dir die Kraft dazu,
denn er deckt deine Fehler zu.
Indem er deine Schuld vergibt,
zeigt er, dass er dich wirklich liebt.
Dem Mann hat’s Jesus so gesagt.
Und weil sich niemand hat beklagt,
gelten die Gebot bis heute
als Wichtigste für alle Leute.
Und wieder denk‘ ich mir dabei,
dass „Aller guten Dinge drei“.


Zum Stichwort „Liebe“ fällt mir ein:
Apostel Paulus hat ganz fein
es schriftlich auf den Punkt gebracht.
Den Liebenden das Herze lacht,
wenn Paulus den Korinthern schreibt,
was am Ende immer bleibt:
Glaube, Hoffnung, Liebe: drei
Dinge machen wirklich frei.
Der Glaube ist das Fundament:
Wer weiß, dass nichts ihn wirklich trennt
von unserem allmächt’gen Gott,
nicht Sünde, Zweifel oder Spott,
ja, der hat einen festen Stand.
Ein Kind des Glaubens hat erkannt,
was dein Leben wirklich trägt,
auch dann, wenn dich das Schicksal schlägt.
Der Glaube muss das Erste sein,
denn dann kehrt Stärke bei dir ein, -
die Stärke, die von innen reift,
bis sie dein Wesen ganz ergreift.
Wenn du mit Gott dein Leben führst,
sehr bald auch neue Hoffnung spürst.
So wichtig ist’s dass Menschen hoffen,
denn ihnen steht die Zukunft offen.
Den Hoffenden ist’s einerlei,
das Lamentier’n, die Jammerei,
die man von allen Seiten hört.
So vieles gibt’s, was Menschen stört:
Die Welt ist schlecht, das Geld wird knapp,
der viele Stress, er macht uns schlapp,
von Kriegen wimmelt’s und Gewalt, -
und wir selbst, wir werden alt,
und es zwickt hier und Schmerzen da,
das Selbstmitleid liegt da schon nah.
Doch, ist das Elend noch so viel,
die Hoffenden, sie seh’n ein Ziel.
Wer hofft, der glaubt an einen Plan,
den Gott verfolgt von Anfang an.
Wer hofft, zerfrisst sich nicht vor Wut,
denn Gott, ER macht’s am Ende gut.
Selbst, wenn uns nichts am Ende bliebe,
so bleibt doch Gottes große Liebe.
Und wieder denk‘ ich mir dabei,
das „Aller guten Dinge drei“.


Ich mache nun den nächsten Schritt
Und nehm‘ das Stichwort „Liebe“ mit:
Die Liebe Mensch geworden ist
durch Gottes Sohn, durch Jesus Christ.
Die Liebe ging sogar so weit,
dass Jesus trägt das große Leid,
lässt sich verurteil’n spotten, schlagen,
hört schweigsam, wie sie ihn verklagen.
Und was ist mit den Jüngern los,
verstecken sich und kneifen bloß ?
Am schlimmsten jedoch stellt sich an
der große Petrus. Als der Hahn
mit lauter Stimm‘ am Morgen kräht,
die Sonn noch nicht am Himmel steht,
da ist es dreimal ihm passiert,
dass er Courage und Mut verliert.
Dem Petrus wird sein Jesus fremd,
sagt dreimal, dass er ihn nicht kennt.
Bei dem ersten Hahnenschrei
steht sie wieder da: die „Drei“.
Na, „Gutes“ bringt die „Drei“ hier nicht …
Doch seh’n wir’s mal in ander’m Licht,
in and’rer Perspektive an,
dann läuft es hier nach Gottes Plan:
Um 15.00 Uhr örtlicher Zeit,
verlassen und in Einsamkeit,
stirbt Jesus, Gottes Sohn, am Kreuz.
Das Spiel ist aus, die Feinde freut’s.
Und mir fällt wieder auf dabei:
Der Tod kommt nachmittags um „Drei“.
Selbst diese große Barbarei
steht unter einer guten „Drei“ …..

Den toten Jesus nimmt man ab
und legt ihn ganz schnell in ein Grab.
Man hat nur eine kurze Frist,
weil morgen schon der Sabbat ist.
An jedem Sabbath muss man ru’hn,
darf auch nichts für Verstorb’ne tun.
So geh’n zwei Tage in das Land.
Die Jünger bringt’s um den Verstand,
dass dieser Weg so enden soll.
Sie fanden Jesus nicht nur toll,
nein, Gott selbst war dieser Welt so nah!
Wer Jesus reden, heilen sah,
der blickt‘ in Gottes Angesicht.
Da gab es keinen Zweifel nicht.
Die Hoffnung hatte sich erfüllt:
Ja, Jesus als Messias gilt.
Doch nun war der Messias tot,
die Jünger litten große Not.
Gut, dass es die Frauen gab,
gingen morgens hin zum Grab,
Jesus suchten sie vergebens,
doch fanden sie das Licht des Lebens:
Sie hörten, wie der Engel spricht:
„Jesus lebt. Fürchtet euch nicht.
Der Tod ist tot, Gott hat gesiegt,
kein Jesus mehr im Grab hier liegt.
Geht hin, erzählt es aller Welt,
wie Gottes Sohn den Sieg behält.“
Mit Freude, - auch mit Angst im Blick,
so kehr‘n die Frau’n vom Grab zurück.
So ist’s gescheh’n am dritten Tag,
als ER nicht mehr im Grabe lag.
Und ihr denkt sicher auch dabei,
dass „Aller guten Dinge drei“.

Die Drei, eine besond’re Zahl,
ist ungerade allemal,
lässt sich kaum teilen, nur durch „Eins“.
Primzahl, kantig, eckig scheint’s,
zum Verdauen nicht gedeihlich, -
trotzdem: Diese Zahl ist heilig,
ist nicht langweilig und nicht fade,
sondern erfrischend ungerade.
So, nur so, kannst du Gott finden,
kannst dich nur dreifach an ihn binden.
Sogar auf ungeraden Wegen
da kannst du finden Gottes Segen.
Auch im Zweifel, - denk daran,
was Gott zum Guten wenden kann.
Selbst, wenn die ganze Erde bebt
und unter Trümmern niemand lebt,
wenn Katastrophen brechen ein
zerstören alles, kurz und klein,
in größter Not, vergiss es nicht,
ist ER dir nah, ist ER dein Licht.
Wenn Finsternis alles verschlingt, -
der dritte Tag dir Hoffnung bringt.
Drum sprich getrost in seinem Namen:
Dreifaltig und gefestigt: AMEN.