An Christi Himmelfahrt war unsere große Markgrafenkirche in Neustadt am Kulm von Menschen aus der ganzen Kulmregion gefüllt. Grund waren die Festlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum der Partnerschaft mit der Bibelschule Mwika am Fuße des Kilimandscharo in Tansania.

Missionspfarrer Andreas Ruhs konnte dazu Gäste aus dem benachbarten Altdekanat Wunsiedel begrüßen, die schon in der Woche vorher Gastgeber für die sechsköpfige Delegation aus Tansania waren. Zeitgleich wurde den Kindergottesdienstkindern von Afrika erzählt. Bindeglied war hier Upenda Jaspa, eine Studentin aus der Bibelschule Mwika.

Missionspfarrer Ruhs zeigte in seiner Ansprache die Pfeilhälfte, die seit der Gründung der Partnerschaft am 08.05.1975 in Bayern aufbewahrt wurde. Nach alter tansanischer Tradition wurde damals ein Pfeil zerbrochen, zur Besiegelung des Gründungsvertrages. Jede Vertragspartei erhielt eine Hälfte. Dann beschrieb er den Weg, der seitdem gemeinsam beschritten wurde, in gegenseitiger Hilfe und Gebet. Der gemeinsame Weg wurde im Namen Jesu Christi beschritten und auch in der schwierigen Zeit währen der Corona-Pandemie wurde der Kontakt aufrechterhalten.

Gegründet wurde die Bibelschule Mwika bereits 1953. Sie ist eine Einrichtung der Diözese Moshi der Evang.-Luth. Kirche in Tansania. Dort werden Frauen und Männer zu Evangelisten/innen, Pfarrer/innen oder Gemeindesozialarbeiter/innen ausgebildet. In ihren Dörfern in den weiten Steppengebieten übernehmen sie die Verkündigung des Evangeliums, besuchen Gemeindeglieder und Kranke, geben Unterricht und kümmern sich mit dem Waisendienst HuYaMwi um notleidende Familien. Um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, betreiben sie zusätzlich eine kleine Landwirtschaft. Die Kenntnisse dafür erwarben sie auch am College. Während der Ausbildung wohnen sie auch auf dem Gelände der Schule.

Rektor Reverend Obed Akyoo hielt die Festpredigt, die von Frau Biermeier vom Englischen ins Deutsche übersetzt wurde. Er stellte den Tag von Christi Himmelfahrt als einen Sieg über das Böse und den Tod vor, aber auch als einen Tag der Freundschaft und spannte damit den Bogen zur Partnerschaft mit den Freunden in Bayern, die unter Gottes Schutz gestellt und begleitet worden war. Er beleuchtete eine Zeit des geistigen Wachstums und gegenseitiger Unterstützung. Die Partnerschaft habe Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammengebracht und zu Brüdern und Schwestern werden lassen. Diese Gedanken belegte er mit Zitaten aus der Bibel.

Pfr. Hartmut Klausfelder verlas das Grußwort von Dekan Thomas Guba, der leider nicht teilnehmen konnte. Bürgermeister Haberberger bezog sich in seiner Ansprache auf die zwei „Hausberge“ der Partnergemeinden, die Sinnbild für die Höhen und Herausforderungen der gemeinsamen Arbeit, das gemeinsame Lernen, als auch für die Perspektiven und Weitblicke in die Zukunft sein können. Er überreichte eine Geldspende, die, wie die Kollekte des Gottesdienstes, für den dringend benötigten Neubau der Studentinnenunterkünfte in Mwika bestimmt war.

Reverend Materu, der stellvertretende Institutsleiter, dankte anschließend allen Beteiligten für die Organisation der vielen schönen Begegnungen, für die wundervollen Tage in Bayern, die Spenden und bei den vielen Helfern im Hintergrund.

Musik verbindet über alle Kontinente hinweg. Dies bewiesen die vielen Lieder, die sowohl in Tansania, als auch bei den Gläubigen in Bayern gesungen werden. Zu Ehren der Gäste wurden diese Verse auch im Suaheli gesungen. Die Gäste aus Tansania – neben Reverent Akyoo und Reverent Materu, noch Simon Molke (Pfarrer und Student) Lilian Mhowe (Studentenpfarrerin) und Rachel Axwesso (Lehrerin), erfreuten dabei die Gottesdienstbesucher mit einigen musikalischen Vorträgen in ihrer Landessprache. Festlich umrahmt wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor Neustadt am Kulm mit freundschaftlicher Unterstützung aus dem Bezirkschor.

Mit einem gemeinsamen Mittagessen wurde das Fest der Begegung fortgesetzt und auch bei Kaffee und Kuchen wurden in vielen guten Gesprächen der Alltag und die Sorgen und Nöte, aber auch die Erfolge und Freuden von den Menschen auf den zwei Kontinenten ausgetauscht und man rückte im gegenseitigen Verständnis noch näher zusammen.