Am Samstagabend füllte sich die Dreieinigkeitskirche in Neustadt am Kulm mit zahlreichen Besuchern aus der Stadt und der Umgebung. Der Posaunenchor hatte zu einem festlichen Bläserkonzert eingeladen und feierte dabei sein 60-jähriges Bestehen. Das Jubiläum erinnerte an den ersten Auftritt des Chores im Jahr 1965, der ebenfalls zum Erntedankfest stattfand.

Unter großem Applaus und stehender Begrüßung zogen die Jubilare in die Kirche ein. Chorleiter und Dirigent Jan Prischenk hieß die Gäste willkommen und stellte die vielseitige Arbeit des Chores vor – den Dienst an Gott und der Gemeinde, sei es bei sommerlicher Hitze am Johannisfeuer oder in der Winterkälte bei Freiluftgottesdiensten. Er zeichnete den Werdegang des Chores nach und erinnerte an die bisherigen Dirigenten: Werner Rigoll, Herrn Loos und Pfarrer Ulrich Cronenberg, Karl Pühl, Willi Stahl, Jutta Meyer und zuletzt Karin Müller-Bayer.

Hans-Peter Paukstadt-Künkler, stellvertretender Obmann des Bezirkschores und Pfarrer im Ruhestand, würdigte die über drei Generationen währende lebendige Gemeindearbeit des Posaunenchores. Pfarrer Klausfelder dankte den Musikerinnen und Musikern für ihre treue Mitarbeit in Gottesdiensten und bei Gemeindeveranstaltungen, für die festliche Musik, die starke Gemeinschaft und die beständige Nachwuchsarbeit: „Ihr seid ein Segen für unsere Kirchengemeinde!“

Auch Bürgermeister Wolfgang Haberberger schloss sich den Worten an. Er lobte das langjährige Engagement des Chores bei zahlreichen Veranstaltungen in der Stadt und überreichte ein Geschenk zum 60. Jubiläum: „Ihr seid ein Wahrzeichen von Neustadt am Kulm geworden!“

Das Konzert selbst nahm die Gäste musikalisch mit durch einen „ganz gewöhnlichen Tag“. Mit „Rise and Shine“ von Christian Sprenger begann die Reise, gefolgt von „Chavah“ von Michael Schütz, das mit rhythmischer Frische das Publikum begeisterte. „Hava Nagila“ in einer Bearbeitung von Dieter Wendel sorgte mit seinem beschleunigenden Tempo für besondere Stimmung.

Ein Höhepunkt des Abends war die feierliche Aufnahme von fünf Jungbläsern in den großen Chor: Maximilian Busch (Trompete), Christa Kausler (Posaune), Denni Rix (Tenorhorn), Sabine Rix (Posaune) und Mia Walter (Trompete).

Mit „Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen“ stellte der Chor den Bezug zum Alltag her – die Gemeinde sang kräftig mit. Begeistert aufgenommen wurde auch „Über den Wolken“ von Reinhard Mey in der Fassung von Reinhard Gramm. „Funky Walking“ überzeugte durch das reizvolle Wechselspiel zwischen Trompeten, Tenorhörnern, Posaunen und Bass. Mit „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ klang das Programm heiter und leicht – vielleicht auch als musikalischer Gruß an die scheidende Chorleiterin Karin Müller-Bayer.

Jan Prischenk würdigte sie mit persönlichen Worten und erinnerte an viele gemeinsame Erlebnisse: „Du hattest immer ein offenes Ohr für uns.“ Karin Müller-Bayer bedankte sich bei der Gemeinde und zeigte sich überzeugt, dass der Chor bei ihrem Nachfolger in besten Händen ist. Zum Abschied erhielt sie einen Blumenstrauß – und minutenlangen stehenden Applaus. Der Chor widmete ihr als musikalisches Geschenk „Bleib beschützt“ von Ralf Schröder und „Bleib bei mir, Herr“.

Zum Abschluss erklang gemeinsam mit dem Publikum „Der Mond ist aufgegangen“. Monika Klausfelder überraschte den Chor mit einer Kerze als Zeichen des Dankes für die gute Zusammenarbeit mit dem Posaunenchor aus Frankenberg.

Der Posaunenchor beeindruckte mit kraftvollem Gesamtklang ebenso wie mit fein abgestimmten Ensembles unter der Leitung von Helena Goldbach. Das Publikum dankte mit anhaltendem Applaus und erhielt eine Zugabe.

Zum Schluss kündigte Jan Prischenk für September 2026 einen neuen Anfängerkurs an – damit die Musik des Posaunenchores auch in Zukunft weiterklingt.